--EXPERIMENTE: "SCHNITZELJAGD FÜR DIE BUBEN"


Nehmen wir an, die vier Buben wären Gäste bei einer Geburtstagsfeier und es gäbe eine Schnitzeljagd: Wie würden sie auf dieses Spiel reagieren, wie würden sie sich verhalten?
Wenn Sie die folgenden Texte durchlesen, werden Sie sehen, wie die allgemeinen Bedeutungen der Buben so angepasst werden können, dass sie diese Fragen beantworten. Falls Sie die allgemeinen Bedeutungen nachlesen wollen, klicken Sie einfach auf die Links am Beginn der jeweiligen Abschnitte.


>> DER BUBE DER STÄBE liebt die Schnitzeljagd, weil er Abenteuer liebt. Er ist sehr aufgeregt - nicht so sehr wegen der intellektuellen Herausforderung der Rätsel (diese überlässt er dem Buben der Schwerter), sondern wegen der Abenteuerreise von einem Rätsel zum nächsten, der Jagd nach dem Ziel. Er liebt die Aufregung und die Spannung. Wenn die Rätsel nicht schnell gelöst werden, wird er ungeduldig und beginnt, mehr oder weniger beliebige Vorschläge für das weitere Vorgehen zu machen. Aber wenn es einen Auftrag gibt wie "Ruf Bernhards Tante an und frag sie nach ihrem Lieblingsbuch", ist er es, der sofort ruft: "Ich mach das!", und er ist beleidigt, wenn man ihn nicht lässt.
Der Bube der Stäbe läuft an der Spitze der Gruppe, will immer als erster bei den neuen "Schnitzeln" ankommen, lacht am lautesten, schreit am lautesten und ist ziemlich gebieterisch (obwohl es nicht sein Geburtstag ist).




>> DER BUBE DER KELCHE hat sehr ambivalente Gefühle gegenüber der Schnitzeljagd. Einerseits begrüßt er den Gedanken, dass alle zusammenhelfen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Andererseits macht es ihm Sorgen, dass einige der TeilnehmerInnen (z.B. der Bube der Stäbe) sich unbedingt and die Spitze drängeln wollen, sich in den Vordergrund spielen, ohne auf die schwächeren Mitglieder der Gruppe Rücksicht zu nehmen. Und andere (z.B. der Bube der Schwerter) scheinen die Rätsel als einen intellektuellen Wettstreit zu betrachten und bekommen unweigerlich schlechte Laune, wenn sie es nicht schaffen, ein Rätsel als erster zu lösen.
Deshalb ist der Bube der Kelche die gesamte Schnitzeljagd über damit beschäftigt, die Langsameren, die zurückgeblieben sind, zu trösten und ihnen zu helfen, und ganz generell zu versuchen, eine harmonische, versöhnliche Atmosphäre zu schaffen.




>> DER BUBE DER MÜNZEN genießt die Schnitzeljagd - aus einiger Distanz. Er ist nicht so aufgeregt wie der Bube der Stäbe, nicht so besorgt um das Wohlergehen der anderen wie der Bube der Kelche, und er fühlt sich gewiss nicht wie der Bube der Schwerter in einen Wettstreit hineingezogen.
Der Buge der Münzen folgt der Gruppe voller Interesse, aber entspannt. Er ist oft der letzte, der bei neuen "Schnitzeln" ankommt, denn er sieht keinen Sinn darin, sich abzuhetzen und gleichzeitig mit allen anderen dort anzukommen, nur um dann nichts sehen oder hören zu können, weil alle voll Aufregung durcheinanderschreien und sich gegenseitig die Sicht versperren.
Er lächelt in sich hinein und freut sich auf die Schokolade, die im Ziel auf sie wartet.






>> DER BUBE DER SCHWERTER betrachtet und genießt die Schnitzeljagd als intellektuelle Herausforderung.
Er ist derjenige, der es am meisten genießt, über der Lösung der Rätsel zu brüte, und meistens ist er es auch tatsächlich, der sie löst. Sobald ein Rätsel gelöst ist, ist er befriedigt - er fühlt nicht die Notwendigkeit, sofort weiterzustürmen wie der Bube der Stäbe, und er überlässt diesem auch ohne Neid die Erfüllung von Aufgaben wie "Ruf Bernhards Tante an" oder "Zerlege diesen Holzstoß". Nur wenn ein neues Rätsel auf seine Lösung wartet, wird er wieder sehr ehrgeizig.
Dies ist auch der Punkt, an dem der Bube der Schwerter ein wenig anstrengend werden kann: Wenn jemand anderer als er ein Rätsel löst bzw. es schneller lösen kann, sieht er das als Angriff auf seine intellektuellen Fähigkeiten, bekommt sehr üble Laune und macht bissige Kommentare.




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