sense
INTERPRETATION


Gastlichkeit, Angenehmes, Anerkennung, Schmeichelei, Verzierung


Die Bedeutung: Alle folgenden Interpretationen der Sense leiten sich aus dem Gebrauch dieses Werkzeuges ab.

Ernte / Abrechnung: Eine Sense ist ein Werkzeug, mit dem man reifes Korn erntet. Metaphorisch steht die Sense daher für die Erfahrung, dass wir ernten, was wir gesäht haben - im Guten wie im Schlechten. Die Sense kann uns sagen, dass wir verdienen, was wir bekommen, dass wir selbst zumindest mitverursacht haben, was uns nun geschieht. Sie repräsentiert Zeiten, in denen wir mit etwas abrechnen, in denen wir Bestandsaufnahmen machen. Die Sense kann uns dazu auffordern, klar festzustellen, wo wir stehen, was wir bisher erreicht haben, und uns dann von der Vergangenheit zu verabschieden, reinen Tisch zu machen, und danch ohne unnötiges Gepäck der Zukunft entgegenzugehen. In gewissem Sinne steht die Sense für Dinge, die wir abschließen sollten, sogar für physische bzw. sehr definitive Akte des Abschließens, wie z.B. eine Abschlussprüfung oder ein Kündigungsschreiben. Und sie kann auch eine gewissen Dringlichkeit nahelegen. Sie kann bedeuten, dass wir unsere Schäfchen ins Trockene bringen müssen, bevor es zu spät ist.

Aufräumen / entrümpeln: Abgesehen von ihrer Verwendung bei der Getreide- oder Heuernte werden Sensen auch gerne benützt, verwilderte Gärten oder Weiden freizumachen, wieder zurechtzustutzen. Deshalb repräsentiert die Sense sowohl Aufräumen und Entrümpeln im wörtlichen Sinn (z.B. den Schreibtisch), als auch im metaphorischen Sinn (z.B. das eigene Leben "entrümpeln", von unnötigen oder chaotischen Elementen befreien). Die Sense kann sagen, dass wir unnötig angehäufte Dinge loswerden sollten, oder etwas reduzieren sollten, von dem wir viel zu viel haben. Nicht selten rät sie uns, Unvollendetes zu beenden.

(Ab)trennung / Unterbrechung: Sensen haben sehr scharfe Blätter; sie müssen Gras und Getreide effizient und präzise schneiden können. Deshalb kann diese Karte bedeuten, dass es Zeit ist, etwas schnell und effizient zu beenden, oder dass etwas oder jemand von uns abgetrennt wird. Die Sense steht damit für das Gehen von getrennten Wegen, für Trennungen, Scheidungen, Kündigungen -realtiv abrupt definitiv etwas nicht mehr zu tun, etwas aufzuhören, mit einer Gewohnheit zu brechen, auf "kalten Entzug zu gehen". Genauso repräsentiert sie aber auch, etwas weniger endgültig, Unterbrechungen bzw. Personen, die andere gerne unterbrechen, anderen gern das Wort abschneiden.

Effizienz: Gut gepflegte Sensen von hoher Qualität sind sehr, sehr effizient. Sie ermöglichen es, eine größere Fläche Gras mit einem einzigen, verhältnismäßig aufwandslosen Schwung zu mähen. Deshalb steht die Sense für alle Themen, die mit Effizienz zu tn haben. Sie kann zum Beispiel als Hinweis gelesen werden, dass wir ganz rational darüber nachdenken sollten, was das beste Mittel wäre, unser Ziel zu erreichen, oder, dass wir darauf achten sollten, Energie zu sparen und nicht unnötig Ressourcen zu verbrauchen und trotzdem zu erreichen, was wir erreichen wollen. In diesem Sinne sind die Abbrüche, die die Sense repräsentiert, meist sehr schnell und schmucklos: entschlossene Trennungen ohne wenn und aber; schnelle, definitive, eben effiziente Schnitte.

Schmerzhaft plötzlich / Gefahr / Verletzung: Weil Sensenblätter sehr scharf sind und wegen der Geschwindigkeit, mit der Sensen geschwungen werden, steht die Sense für alles, was schmerzhaft schnell geschieht, was auf unangenehme Art plötzlich ist, scharf ist, schneidend ist. Sie repräsentiert plötzlich auftretende Schmerzen, unerwartete und damit abrupt scheinende Verletzungen. Die Sense kann bedeuten, dass wir noch nicht genügend auf etwas vorbereitet sind, was uns passieren wird. Sie repräsentiert Gefahr; insbesondere Verletzungsgefahr. Und manchmal lese ich die Sense als eine ganz allgemeine Warnung zur Vorsicht.

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Das Bild: Es gibt zwei Gründe, warum ich eine Sense zeichnete, die gerade benutzt wird. Zum einen drehen sich so viele Bedeutungen dieser Karte zumindest implizit um Aktivitäten. Die Sense handelt weniger von den Resultaten von Handlungen (höchstens den kurzfristigen, wie dem unmittelbaren Schmerz, den eine Trennung verursacht), sondern von den Handlungen selbst (Ernten, Aufräumen, Trennen) und deren Eigenschaften (schnell, effizient, vieleicht schmerzhaft). Deshalb zeichnete ich eine Sense, die gerade geschwungen wird, die noch dabei ist, das Getreide zu mähen. Und zum anderen erschien mir eine auf dem Boden liegende oder an der Wand lehnende Sense ganz einfach nicht gefährlich (und auch nicht explizit effizient) genug. Eine nicht benutzte Sense ist still; da ist keine schnelle, effiziente Bewegung im Spiel, und keine Gefahr, sich zu schneiden - außer, wenn man sie übersieht und hineinläuft bzw. darüber stolpert.  
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